Interview mit GRIMME Landmaschinen

Das Jahr 2022 schreitet voran und unser Netzwerk wächst. Als neuestes Partnerunternehmen stellen wir heute Grimme Landmaschinen vor. Die GRIMME Gruppe aus dem niedersächsischen Damme wurde 1861 als Schmiedebetrieb gegründet. Heute produziert GRIMME am Hauptsitz in Damme und im benachbarten Rieste sowie in China, Dänemark, den USA und Indien (Joint Venture mit Shaktiman) hochmoderne Kartoffel-, Rüben- und Gemüsetechnik. GRIMME ist der Weltmarkführer im Bereich Kartoffeltechnik. Weltweit sind über 2.700 Mitarbeiter in der GRIMME Gruppe beschäftigt, davon 1.800 in Damme und Rieste. Insgesamt ist die GRIMME Gruppe in 120 Ländern über Vertriebspartner und an 26 Standorten mit eigenen Niederlassungen weltweit präsent und bietet das umfangreichste Produktprogramm in der Kartoffel-, Rüben- und Gemüsetechnik an.

Natürlich haben wir auch dieses Mal wieder unseren Fragebogen zu Operational Excellence zum Kennenlernen unseres Partners gezückt. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Frank Robin, Head of Quality, Processes, PMO & PLM, für die Beantwortung der Fragen. Aber nun viel Spaß beim Lesen des Interviews und den spannenden Einblicken! 

Welche Ansätze oder Maßnahmen hinsichtlich Operational Excellence gibt es bei Ihnen bereits?

Hr. Robin: Wir beschäftigen uns seit über 15 Jahren mit dem Thema Lean Management. Die Lean-Philosophie ist bei uns in nahezu allen Bereichen fest verankert. Unser GRIMME Produktionssystem „GRIPS“ hilft uns, langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und wird permanent weiterentwickelt. Auch im Bereich Technische Entwicklung machen wir Zur Zeit erste Schritte in Richtung Lean Management.

Gibt es bereits konkrete weitere Ansätze, die in der Zukunft umgesetzt werden sollen?

Hr. Robin: Ja, viele. Wir führen z. B. gerade eine Art Shopfloormanagement in der Technischen Entwicklung und deren Schnittstellenbereiche ein. Ferner haben wir gerade eine Business Process Management Software (SAP Signavio) erworben, die dieses Frühjahr implementiert werden soll.

Gibt es bei Ihnen Weiterbildungsmöglichkeiten der Mitarbeiter in Bezug auf Operational Excellence? (Wenn ja, welche?)

Hr. Robin: Ja. Wir haben ein sehr umfassendes Schulungsangebot zu unserem Produktionssystem GRIPS. Bei uns wird jeder geschult, angefangen bei den Auszubildenden.

Des Weiteren betreiben sog. Dojos. Das sind Trainingszentren, in denen der Mitarbeiter die von uns erwarteten jobspezifischen Grundfertigkeiten erlernt. Aktuell betreiben wir vier: Montage, Schweißen, Messen und Logistik.

Was erhoffen Sie sich von dieser Initiative?

Hr. Robin: Wir sind immer am Austausch mit Gleichgesinnten interessiert und sind sicher etwas lernen zu können.

In welchem Bereichen wünschen Sie sich einen Austausch?

Hr. Robin: Da haben wir eigentlich keinen speziellen Fokus. Die Themen „Lean Development“ und “Lean Administration” sind aktuell interessant für uns.

Welche Themen sind für Sie bei Netzwerktreffen und/oder Best-Practice Reisen von besonderem Interesse?

Hr. Robin: Aktuell beschäftigen uns die Themen Business Process Management und Lean Development.

Sind Workshops für Sie während der Treffen interessant?

Hr. Robin: Ja.

Welche zukünftigen Herausforderungen sehen Sie in Ihrem Unternehmen?

Hr. Robin: Der Fachkräftemangel trifft uns hart. Wir werden gezwungen sein, immer mehr Prozesse zu automatisieren. Des Weiteren hat uns die Corona-Krise deutlich vor Augen geführt, wie fragil unsere in vielen Fällen globalen Lieferketten sind. Der allgemeine Bullwhip-Effekt bei Rohstoffen, Halbzeugen und Kaufteilen macht uns zu schaffen. Dafür müssen wir in Zukunft Lösungen finden.

Sehen Sie einen grundsätzlichen Wandel Ihrer Branche in den nächsten 5 Jahren?

Hr. Robin: Die Komplexität unserer Produkte steigt rasant. Die modernen Landwirte wollen eine vernetzte Maschine, die ihre Daten in der Cloud speichert. Tätigkeiten, wie z.B. das Aussortieren von Steinen und Kraut, die sonst immer von Menschen erledigt wurden, müssen zukünftig in Ermangelung an Arbeitskräften noch mehr von der Maschine erledigt werden. D.h. wir müssen uns mit Themen wie z. B. Robotik, Bilderkennung und künstlicher Intelligenz beschäftigen.

Was braucht die Region aus Ihrer Sicht, um einen Wandel erfolgreich zu meistern?

Hr. Robin: Zum einen gut ausgebildete Fachkräfte und eine große Expertise beim Thema Operational Excellence. Zum anderen aber auch eine hohe Kompetenz im Bereich Geschäftsmodellentwicklung – am Ende müssen wir schließlich mit unseren Innovationen Geld verdienen, um langfristig am Markt bestehen zu können.

Wie schätzen Sie diesbezüglich das Potential entsprechender Initiativen ein?

Hr. Robin: Da sehe ich ein hohes Potential. Wir sollten zusammenhalten und unsere Best Practices teilen.

Wir freuen uns sehr, dass GRIMME nun Teil unserer Initiative ist und sind sehr gespannt auf den wertvollen Input durch unser neues Partnerunternehmen.

Sollten Sie Fragen an den Interviewpartner oder Anknüpfungspunkte an Themen haben, dürfen Sie Frank Robin gerne unter f.robin@grimme.de kontaktieren.