Interview mit der Enneatech AG

Auch der Sommer bringt neue Partner mit sich. Heute stellen wir Ihnen die Enneatech AG als neuen Partner vor. Polyamide sind das Herzstück der Enneatech AG aus Grossefehn. Mit einer Kapazität von 20.000 Tonnen und 37 Mitarbeitenden stellt der Spezialcompoundeur PA, PET und PBT unterschiedlicher Couleur her. Mit dem Einsatz von Grünstrom aus Wind- und Wasserkraft, Textilfaserresten als Rohstoff für die Produktreihe Entron blue sowie energieeffizienten Maschinen steht die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Das Augenmerk von Enneatech liegt auf den Kunden und ihren Bedürfnissen – jedes Compound muss hundertprozentig zu den Anforderungen der jeweiligen Kundenanwendung passen.

Mit Herrn Schoon, Vorstandvorsitzender der Enneatech AG, haben wir unser Interview durchgeführt, um auch Ihnen einen interessanten Einblick in die Enneatech AG zu gewähren!

 

Welche Ansätze oder Maßnahmen hinsichtlich Operational Excellence gibt es bei Ihnen bereits?

Hr. Schoon: Auf Grund unserer überschaubaren Größe haben wir eine schlanke Organisationsstruktur, kurze Informations- und Entscheidungswege und können somit sehr flexibel auf die Anforderungen des Marktes bzw. die Wünsche unserer Kunden reagieren. Seit Beginn unserer Geschäftstätigkeit haben wir uns auf einige wenige Produkte spezialisiert, die die geforderten Qualitätsanforderungen unserer Kunden erfüllen. Dies erreichen wir unter anderem durch eine hohe Analytik unseres breiten Rohstoffsortiments und die daraus resultierenden eigenschaftsorientierten Rezepturen. Mit den auf unsere Kunden zugeschnittenen Rezepturen sind wir in der Lage große Mengen in gleichbleibender Qualität zu liefern, um somit stabile Produktionsprozesse bei unseren Kunden zu gewährleisten. Die mehrfache Einstufung als A-Lieferant ist ein Zeugnis davon. In unserem Unternehmen sind folgende Prozesse bereits digitalisiert: Analytik der Rohstoffe und Fertigwaren, Stromverbräuche und Durchsätze unserer Anlagen. Seit gut 2 Jahren haben wir auf das papierlose Büro umgestellt, Eingangsrechnungen werden eingescannt, Angebote, Bestellungen und Rechnung werden in digitaler Form verschickt.

Gibt es bereits konkrete weitere Ansätze, die in der Zukunft umgesetzt werden sollen?

Hr. Schoon: Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Softwareprogramme angeschafft, die als Insellösung hervorragend geeignet sind, jedoch einen einfachen Datenaustausch zwischen den verschiedenen Systemen nicht erlauben. Zurzeit beschäftigen wir uns mit der Auswahl und der Anschaffung eines neuen ERP und MDE/BDE Programmes, das zeitnah eingeführt werden soll.

Gibt es bei Ihnen Weiterbildungsmöglichkeiten der Mitarbeiter in Bezug auf Operational Excellence? (Wenn ja, welche?)

Hr. Schoon: Im Moment noch nicht.

Was erhoffen Sie sich von dieser Initiative?

Hr. Schoon: Wir versprechen uns weitere Impulse und Informationen zu bekommen, um die nächsten Schritte anzugehen.

In welchem Bereichen wünschen Sie sich einen Austausch?

Hr. Schoon: Über alle Bereiche, denn man kann immer dazulernen.

Welche Themen sind für Sie bei Netzwerktreffen und/oder Best-Practice Reisen von besonderem Interesse?

Hr. Schoon: In Hinsicht des Prozessmanagement besteht weiterer Entwicklungsbedarf in Hinsicht auf eine KI unterstützte Verknüpfung von Analysedaten, Maschinendaten in Hinsicht auf reproduzierbare Qualität, um somit zeitliche, organisatorische und energieeffektive optimierte Prozessabläufe zu erreichen.

Sind Workshops für Sie während der Treffen interessant?

Hr. Schoon: Prinzipiell ja.

Welche zukünftigen Herausforderungen sehen Sie in Ihrem Unternehmen?

Hr. Schoon: Der zunehmende Fachkräftemangel ist auch bei uns ein Thema, dadurch entsteht eine Herausforderung Abläufe stärker zu automatisieren. Diese ist wiederum begrenzt, da noch nicht überall schnelle Datenübertragungsgeschwindigkeiten möglich sind, um die erforderliche Digitalisierung auf Industrie 4.0 Standard voranzutreiben. Eine weitere Herausforderung sind die steigenden Energiekosten, die unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit negativ beeinflussen.

Sehen Sie einen grundsätzlichen Wandel Ihrer Branche in den nächsten 5 Jahren?

Hr. Schoon: Bereits heute zeichnet sich eine verstärkte Nachfrage nach nachhaltigen Produkten (niedriger CO2-Fußabdruck) ab. Diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen und damit die Nachfrage nach biobasierten Kunststoffen und recyceltem Kunststoff steigen. Unsere Kunden möchten schon heute ihre Bestellvorgänge auf dem digitalen Wege automatisieren. Außerdem besteht das Erfordernis, die betriebsinterne Lagerlogistik an den demografischen Wandel anzupassen, d.h. Einsatz von selbstfahrenden Fahrzeugen und automatische Beschickung der Anlagen mit Rohstoffen. Es fehlt jedoch an der digitalen Infrastruktur.

Was braucht die Region aus Ihrer Sicht, um einen Wandel erfolgreich zu meistern?

Hr. Schoon: Es müssen die infrastrukturellen Maßnahmen, wie z.B. Glasfaserkabelausbau für die Digitalisierung auf den Weg gebracht werden, um u.a. auch die Behörden in die Lage zu versetzen, Genehmigungsprozesse zu beschleunigen.

Wie schätzen Sie diesbezüglich das Potential entsprechender Initiativen ein?

Hr. Schoon: Es ist ein großes Potential vorhanden, die Anforderungen der Initiative an die Entscheider müssen gebündelt und entschlossen kommuniziert werden.

 

Wir begrüßen die Enneatech AG als neuen Partner unserer Initiative und bedanken uns bei Herrn Schoon für das interessante Interview.

Sollten Sie Fragen an den Interviewpartner oder Anknüpfungspunkte an Themen haben, dürfen Sie Hartmut Schoon gerne unter h.schoon@enneatech.com kontaktieren.